Христос Воскрес! – Воістину Воскрес! (Christus ist auferstanden! – Wahrhaftig auferstanden!) – so lautet der traditionelle Ostergruß in der Ukraine, den man einander am Ostersonntag und auch in der Nach-Osterzeit zuruft.
Am morgigen Sonntag ist in der Ukraine – und auch in allen orthodoxen Ländern wie z.B. Russland und Griechenland – Ostersonntag, also 5 Wochen später als im Westen. Er ist in ganz Osteuropa das größte und wichtigste Fest des Jahres und wird viel mehr noch als hierzulande ausgiebig gefeiert.
Traditionell wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag in den Kirchen die rund 5-stündige Osternacht gefeiert, die mit einem Abendgottesdienst beginnt. Um Mitternacht herum folgt die Prozession um die Kirche, an deren Ende vor dem Eingang die Auferstehung verknüdet wird und der Chor singt: „Christus ist auferstanden von den Toten! Durch seinen Tod hat er den Tod besiegt und denen in den Gräbern das Leben geschenkt!“.
Danach folgt wieder in der Kirche das Ende des Abendgottesdienstes und dann die eigentliche Osterliturgie. Es ist Tradition, Speisen mit in die Kirche zu bringen, um sie segnen zu lassen. Hierzu gehört das Osterbrot „Paska“ (ein mit viel Butter zubereitetes Hefebrot), bemalte Eier, Wurst, Käse, Butter und vieles mehr. Da die Große Fastenzeit nach nunmehr 6 Wochen zuende ist, darf wieder Fleisch gegessen werden (in den orthodox-gläubigen Gegenden verzichten viele Menschen die ganze Fastenzeit sogar außerdem auf alle Milchprodukte und Eier, ernähren sich also quasi „vegan“), und nach dem langen Gottesdienst sitzt man zu einem opulenten Osterfrühstück im Kreis der Familie zusammen.
Bei uns in Hamburg findet in der ukrainisch-katholischen Kirche in Neugraben die Oster-„Nacht“ am Sonntagmorgen statt. Da das Einzugsgebiet der Gemeinde sich über den ganzen norddeutschen Raum – Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Teile Niedersachsens – erstreckt, ist es für die Menschen, die nicht direkt in Hamburg leben, auf diese Art einfacher, den Gottesdienst zu besuchen. Dabei wird all das, was oben beschrieben ist, in leicht gekürzter Form von 10:00 Uhr morgens an gefeiert – der Abendgottesdienst, die Prozession, die Liturgie, die Segnung – und dann ein gemeinsames „Frühstück“ im Gemeindehaus! Die Feier dauert natürlich dennoch recht lange – mit mindestens 3 Stunden muss gerechnet werden – und Familien mit Kindern, die nicht so lange durchhalten, werden vielleicht etwas später dazu kommen. Selbstverständlich sind auch unsere deutschen Freunde herzlich eingeladen, dieses Fest mit uns gemeinsam zu begehen!
Wir freuen uns schon auf diesen größten Feiertag unseres Kirchenjahres und wünschen Euch allen ein gesegnetes Osterfest.
Христос Воскрес!