Erster ukrainischer Literaturabend in deutscher Sprache: Oksana Sabuschko

In der Ukraine gibt es einige Autoren von internationaler Anerkennung, deren Werke auch in deutscher Sprache veröffentlicht wurden – allen voran Oksana Sabuschko, Preisträgerin u.a. des Mitteleuropäischen Buchpreises „Angelus“ 2013, Jurij Andruchovytsch und Serhij Zhadan.

Planet Wermut

In unserem ersten ukrainischen Literaturabend in deutscher Sprache wollen wir uns Oksana Sabuschko widmen. Oksana Sabuschko hat sich in ihren Büchern auf besonders interessante und intelligente Weise mit den nach wie vor hochaktuellen Themen der modernen Ukraine auseinandergesetzt – mit der noch andauernden Transformation einer postsowjetischen in eine moderne europäische Gesellschaft, mit der Aufarbeitung der Geschichte und den im Land vorhandenen unterschiedlichen Narrativen sowie ganz allgemeinen Fragen wie z.B. der der Geschlechterrollen. Werke von Oksana Sabuschko, die auch in deutscher Sprache veröffentlicht wurden, sind Feldstudien über ukrainischen Sex (2003), Museum der vergessenen Geheimnisse (2010) und Planet Wermut (2012).

Thema des Abends werden vier Textausschnitte aus ihrer 2012 erschienenen Essay-Sammlung „Planet Wermut“ sein, die sich alle mit einem in vielen Werken Sabuschkos zentralen Thema befassen: dem Spannungsbogen der Vergangenheit bis in die Gegenwart und seine Bedeutung für die Menschen in der Ukraine heute.

Wir wollen dann nach dem Vortrag dieser Texte in eine Diskussion übergehen, wobei hier zunächst die vier Vortragenden ihre Gedanken formulieren und dann unsere Gäste die Gelegenheit haben werden, Fragen zu stellen oder auch ihre eigenen Ansichten einzubringen. Da unser Publikum meist recht gemischt ist, wird sicher anschließend auch die Gelegenheit bestehen, in Gesprächen Kontakte zu knüpfen und ganz einfach mehr über die Ukraine zu erfahren.

Wir treffen uns am Donnerstag, dem 11. Februar, um 19:00 Uhr in unserem Raum am Hansaplatz, Ecke Zimmerpforte 8. Eintritt ist frei, eine kleine Spende aber stets willkommen. Um ein bisschen planen zu können, freuen wir uns über Anmeldungen zum Facebook-Event dazu!

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Frohes neues Jahr!

Liebe Freunde der Ukraine, mit etwas Verspätung wünschen wir Ihnen und Euch ein frohes neues Jahr mit Glück, neuen Herausforderungen und auch schönem Unerwarteten. Wir wollen aber auch nicht unterschlagen, dass die Verspätung unseres Neujahrsgrußes keineswegs so groß ist, wie es manchem scheint. Traditionsbewusste Menschen in der Ukraine (aber auch in Russland und Belorus) feiern ja auch immer noch gern das „Alte Neue Jahr“ am 13. Januar, das Datum, an dem das Jahr nach dem im Julianischen Kalender, der bis heute in der Ostkirche seinen Platz hat, endet. In einigen Teilen der Ukraine wird dieser Tag auf ganz besondere Weise gefeiert, das traditionelle Malanka-Fest ist in der Bukowina traditionell mit Karnevals-Umzügen und in Galizien mit Besuchen und allerlei Verrücktem verbunden. Einige Beispiele dazu finden sich in meinem alten Blogpost: „Старий новий рік – das alte neue Jahr“ von 2012, den ich Interessierten gern ans Herz legen will.

Leider müssen wir auch weiter auf Frieden in der Ukraine hoffen, der trotz aller Bemühungen nach wie vor nicht erreicht ist. Und sicher ist das auch ein Thema, um das sich auch unter Ukrainern hier in Deutschland und ihren Angehörigen Gespräche drehen werden. So gelten ein ganz besonderer Gruß und Segenswünsche zum neuen Jahr auch allen Menschen in der Ukraine, die durch Krieg und Besetzung ihre Heimat, Angehörige, Gesundheit oder Leben verloren haben. Mögen Krieg und Besetzung bald enden, so dass die Menschen wieder eine Chance haben, ihre und die Zukunft ihres Landes in Freiheit und Selbstbestimmung zu gestalten!

Der Deutsch-Ukrainische Kulturverein blickt auf das Jahr 2015 als das erste Jahr seines „offiziellen“ Bestehens zurück. Wir sind seit April 2015 im Hamburger Vereinsregister vertreten, wobei unsere Aktivitäten schon länger zurückreichen – unsere erste Meisterklasse zur ukrainischen Kunst der Herstellung traditioneller ukrainischer Ostereier boten wir beispielsweise schon vor Ostern 2014 an. Für unsere regelmäßigen und kleineren Veranstaltungen steht uns der Raum im Vorortbüro am Hansaplatz zur Verfügung, wofür wir sehr dankbar sind.

Wir haben im vergangenen Jahr einige regelmäßig stattfindende Angebote etabliert, z.B. das Singen ukrainischer Volkslieder mit Mira und der ukrainische Sprachclub mit Natalia. Es gab einen ganz besonders interessanten Vortrag über deutsch-ukrainische Initiativen zur Erhaltung alter Bausubstanz in Lviv von Mariana, Meisterklassen zu traditionellem ukrainischen Kunsthandwerk (neben den bereits erwähnten Ostereiern noch Erstellung ukrainischer Wyschywanka sowie handgemachte Puppen) und einen Workshop zu Chorsätzen ukrainischer Weihnachtslieder. Ein weiterer Höhepunkt war unser Ukrainische Literaturabend, wo wir (in ukrainischer Sprache) über Texte von Taras Prokhasko diskutierten. Für alle diese Veranstaltungen hat sich eine kleine und treue Gruppe von regelmäßigen Teilnehmern gebildet.

Im vor uns liegenden Jahr wollen wir zumindest einige Male über das Jahr verteilt versuchen, ein größeres Publikum anzusprechen. Vor allem soll es einige Veranstaltungen in deutscher Sprache geben, in denen es interessantes über die Ukraine zu erfahren gibt. Wir werden diese Veranstaltungen wie üblich hier auf unserer Internetseite sowie auf Facebook veröffentlichen – Weiterempfehlen ist erlaubt und erwünscht 🙂

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