Dieser Text von Oleh Ushchenko gibt so einiges über die Mentalität der Ukrainer preis. Sie passt zum Osterfest, das die Ukrainer gerade feiern. In dieser Geschichte geht es um Huzulen, Bewohner der Karpaten, man könnte meinen, so etwas wie die Bayern der Ukraine:
Gerade hat der erste Hahn gekräht..
Die Frau der Hauses gähnt, streckt sich, tritt den neben ihr schlafenden Ehemann leicht und sagt:
– Fünfzehn dünne Wurstringe, fünfzehn dickere, zehn Stück geräucherten Unterbauch, zehn Stück Schinken, zwölf Stück Speck, sechs Stück Sülze, fünf Stück gefüllten Fisch, ein Paar Dosen mit marinierten Karpfen je drei Liter, vier Stück an falschen Hasen. Wie viel Horilka (Schnaps) hast Du gebrannt?
– Elf Liter, – antwortet der schläfrige Ehemann mürrisch.
– Vier Schichttorten, sechs Kuchen, Hörnchen, zwei Käsekuchen, drei Honigkuchen, ein Eimerchen mit Lebersalat, ein Eimerchen mit Kartoffelsalat… Ach! Ich habe doch den Salat mit Knoblauch vergessen, was?
– Steht in einen grünen Eimer hinter der Tür! – sagt mürrisch der Mann, damit sie ihn endlich in Ruhe lässt.
– Fünfzehn Stück Ostergebäck, zwei Stück Kranzgebäck, acht Strutzel, acht Strudel, zwanzig Flaschen Mineralwasser, Ketchup, Senf, Adschika, ein Eimerchen mit geriebener roter Bete mit Merretich.
– Lässt Du mich vielleicht einmal ausschlafen???
– Schlaf endlich, schlaf… Aach!!! Hast Du die Himalaya-Salz gekauft?
– Das, das so leicht rosa ist??
– Ja, das! Hast du?
– Nein, die gab es nicht im Laden
– Mein Gott!!! – springt die Huzulka auf die Beine – Du Depp!!! Menschen kommen zu Besuch und was stelle ich denen auf den Tisch!????






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Der Deutsch-Ukrainische Kulturverein e.V. in Zusammenarbeit mit dem Institut für Slavistik der Universität Hamburg laden ein zu einem Gesprächsabend mit Oksana Sabuschko. Sie ist eine der wichtigsten Autorinnen der modernen Ukraine und setzt sich in ihren Büchern, von denen einige auch in deutscher Übersetzung vorliegen, auf interessante und intelligente Weise mit den nach wie vor hochaktuellen Themen der Ukraine und ihrer Menschen auseinander – mit der noch andauernden Transformation einer postsowjetischen in eine moderne europäische Gesellschaft, mit der Aufarbeitung der Geschichte und den im Land vorhandenen unterschiedlichen Narrativen sowie ganz allgemein gesellschaftlichen Fragen wie z.B. die der Geschlechterrollen.
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