17. Mai: Film “Mythos” – wofür starb Wassyl Slipak?

“Mythos”, das ist die Geschichte von Wassyl Slipak, einem ukrainischen Opernbariton von Weltformat. Geboren in Lviv führte ihn sein Talent schließlich  im Jahr 1997 nach Paris, wo er fortan als Solist an der Nationaloper und im Bastille-Opernhaus tätig war. Im Laufe seiner Karriere gewann Slipak eine ganze Reihe internationaler Preise und trat für Gastspiele in renommierten Opernhäusern in der ganzen Welt auf.

Als 2013/2014 in seiner Heimat die “Revolution der Würde” (Euromaidan) begann, unterstützte er sie mit der ukrainischen Diaspora in seiner Pariser Wahlheimat, war u.a. alas Organisator tätig und sammelte Hilfsgelder durch Benefizkonzerte. Nach dem Ende der Maidanproteste folgte die Annexion der Krim und der hybride Krieg in der Ostukraine, dem bis zum heutigen Tag weit über 13.000 Menschen zum Opfer gefallen sind.

Slipak verstärkte seine Aktivitäten, um Hilfe für Opfer von Krieg und Besatzung zu organisieren und die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit auf das Thema zu lenken. Im Jahr 2015 war ihm auch das zu wenig, er wollte vor Ort etwas bewegen. Er entschloss sich deshalb, jeweils für seine Ferien als Freiwilliger an die Front im Osten zu gehen. Den dritten dieser Einsätze überlebte er nicht, er fiel im Juni 2016 der Kugel eines Scharfschützen zum Opfer.

Der Dokumentarfilm (Ukraine, 2018, 63’) der beiden Regisseure Leonid Kanter und Ivan Yasniy porträtiert Leben und Wirken von Wassyl Slipak, sein Wirken als Künstler, seinen Einsatz für die Menschen in seiner Heimat und seinen viel zu frühen Tod. Immer präsent ist dabei die Frage, wofür Slipak starb. Seit seinem Erscheinen im Jahr 2018 wurde “Mythos” auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt, gewann den Preis des Internationalen Filmfestivals Figueira FilmArt in Portugal und wurde von der Kinoakademie der Ukraine zum besten Dokumentarfilm des Jahres 2018 gekrönt.

Wir zeigen den Film am 17. Mai um 19:00 Uhr im Lichtmeß-Kino, Gaußstraße 25, 22765 Hamburg  im Original mit Untertiteln. Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Diskussionsrunde mit dem Regisseur Ivan Yasniy statt, der an dem Abend unser Gast sein wird. Zur Kostendeckung erbitten wir 10 € (Ermäßigter Preis: 7 €) pro Person.

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