Rückblick: Autorenabend mit Oksana Sabuschko

Am 10.11.2022 fand im Saal des Theater im Zimmer der Autorenabend mit Oksana Sabuschko statt. Dabei ging es um ihr kürzlich in deutscher Sprache erschienenen Essay „Die längste Buchtour„, in dem sie – ausgehend von ihrer als Kurztrip geplanten Reise nach Warschau am 23.02.2022 – den einen Tag später offen ausgetragenen Angriffskrieg Russlands analysiert, warum er unvermeidlich war und welche Bedeutung er sowohl für die Ukraine als auch den Rest Europas hat.

Es gab abgesehen von all dem Schrecklichen, das dieser Krieg bedeutet, auch einen kleinen Anlass zum Feiern: wie zwei Tage vorher bekannt geworden war, wird Frau Sabuschko am 22.11., also in zwei Wochen, der Stanislav-Vinzenz-Preis der Stadt Krakau verliehen – für herausragende Verdienste um die Popularisierung der Kultur Mittel- und Osteuropas; eine Einschätzung, der wir uns nur aus vollem Herzen anschließen können.

Photo: Oleksij Volynchyk

Der Abend begann mit einer Lesung aus dem Essay, sowohl in ukrainischer als auch in deutscher Sprache – erstere übrigens abgelesen vom Mobiltelefon, da das Essay in ukrainischer Sprache noch gar nicht erschienen ist! Es folgte eine Fragerunde vom Podium, wo es darum ging, wie sich die Wahrnehmung der Ukraine in Mittel- und Westeuropa seit Februar 2022 geändert hat, worauf Frau Sabuschko ausführlich einging und auch den geschichtlichen und gegenwärtigen Kontext anschaulich machte.

Es folgten die Wortmeldungen aus dem Publikum, viele interessante Fragen und mindestens ebenso interessante Antworten, und wie immer reichte die Zeit bei weitem nicht aus, alle Fragen zu Wort kommen zu lassen. Der beste mögliche Abend ist der, von dem alle mit dem Gefühl nach hause gehen, dass er doch eigentlich überhaupt nicht hätte enden sollen, und ein solcher Abend war dieser zweifellos!

Photo: Kateryna Rumyantseva

Wir möchten uns bei dieser Gelegenheit noch einmal ganz herzlich bei denen bedanken, die zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben: Unser Übersetzer Oleksij Volynchyk hat uns mit seinem phänomenalen Gedächtnis und den – wie im Original – pointierten Formulierungen wie immer in Erstaunen versetzt. Die großzügige Förderung der Joachim-Herz-Stiftung war die Voraussetzung, dass wir diese Veranstaltung überhaupt durchführen konnten. Der Saal des Theater im Zimmer war ein würdiger Rahmen und von den Kollegen dort sehr schön vorbereitet; und der vom Buchladen Osterstraße organisierte Büchertisch war trotz der kurzen Vorlaufzeit noch möglich gemacht worden. Wir danken unserem großartigen Publikum, der Saal war mit knapp 100 Gästen voll, und wir alle konnten uns über eine angenehme Atmosphäre freuen. Schließlich gilt natürlich noch ganz besonderer Dank der wundervollen Oksana Sabuschko, die der eigentliche Grund dafür war, dass von uns am Ende wirklich niemand nach hause gehen wollte!


Diese Veranstaltung wurde durch eine Förderung der Joachim-Herz-Stiftung ermöglicht.

 

 

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